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Im
Jahr 2001 werden wir das 75-jährige Bestehen unseres Schullandheims
in Hambühren feiern. 1926 wurde trotz finanzieller Nöte der Elternschaft
das Landheim gekauft. Im Jahresband 1990 ist bereits ausgiebig über
die Geschichte des Schullandheims berichtet worden.
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Inzwischen
sind die Renovierungen im Innen- und Außenbereich fortgesetzt worden.
Wir sind stolz auf unser Haus, das mit Hilfe von Eltern, Schülern
und Lehrern so schön geworden ist.
Um
Unterricht in anderer Form dort durchführen zu können, sind neue
Materialien beschafft worden, z.B. ein Teleskop, Lupen, Karten, Werkzeug
und Wasserunter-suchungskoffer. Noch sehr viel mehr Geräte stehen
für uns im Schulbiologiezentrum in Hannover und in den Umweltstationen
der Schullandheime in der Südheide zur Nutzung bereit.
Unterlagen
für die Klassen zu den Projekten „Astronomie“, „Wasser“, „Alternative
Ener-gien“, „Hören“, „Bergen-Belsen“, „Wald“, „Orientierungslauf“
usw. wurden erarbeitet.
Glücklicherweise
haben wir beim notwendigen Wechsel der Heimleiterin mit Frau Flemming das
große Los gezogen. Alle Gruppen äußern sich lobend über
die Qualität des Essens und den freundlichen Umgang, den Frau Flemming
mit den Schülern pflegt.
Nach
wie vor geht es fröhlich im Landheim zu. Beim gemeinsamen Leben, Arbeiten
und der Freizeitgestaltung werden Toleranz sowie „geordnetes Streiten“
geübt – heute wichtiger denn je.
In
letzter Zeit wurde es manchmal auch zu „feucht“-fröhlich, was dann
großen Ärger auslöste. Einige Schüler können
das nicht immer verstehen. Aber die Einhaltung von Regeln für das
Zusammenleben ist einer der wichtigsten Grundsätze, die man im Landheim
erlernen kann.
Für
Lehrer sind die 24-Stunden-Jobs im Schullandheim sicher anstrengender
geworden,
da immer mehr Schüler mit dem Respektieren der elementarsten Regeln
Probleme haben. Wenn man dann bedenkt, dass die Lehrer im Schnitt immer
älter werden und sie durch erhebliche Kürzungen der staatlichen
Reisekosten manchmal noch draufzahlen müssen, kann man verstehen,
dass sich die Begeisterung der Kollegen für Schullandheimaufenthalte
gelegentlich in Grenzen hält.
Umso
mehr sei allen gedankt, die diese Klassenfahrten immer noch auf sich
nehmen.
Mit
großem Erfolg wurde in letzter Zeit durch Zusammenarbeit mit den
Metallarbeitgebern im Landheim Berufsberatung und Bewerbungstraining in
den Klassen 11 durchgeführt. Abiturienten und Ehemalige sind immer
sehr daran interessiert, „draußen“ in „ihrem“ Heim zu feiern. Der
Bund der Ehemaligen spendete dem Landheim vor Jahren einen Krökelapparat,
der stets mit Begeisterung von allen Schülern benutzt wird.
In
der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer Schullandheime wurde kürzlich
darüber nachgedacht, warum gerade heute Schullandheime so wichtig
sind. Sie kamen zu folgendem Ergebnis:
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Cellesche
Zeitung 5.9.1996
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Warum
Schullandheime gerade heut?
Damit LERNEN und ZUSAMMEN
LEBEN gelingt |
Zeit nehmen
Für junge Menschen wird
es immer schwieriger, sich in einer Welt zu orientieren, die geprägt
ist von Schnelllebigkeit und Werteveränderungen. Es mangelt an Zeit
und Raum für notwendige Zuwendung, Ruhe und Gelassenheit.
Persönlichkeit entwickeln
Wir bieten in unseren Schullandheimen
Raum und Zeit, den Alltag, erst recht den 45-Minuten-Takt der Schule, hinter
sich zu lassen. So ist es möglich, ein neues Gespür für
sich selbst zu entwickeln, sich selbst einzuschätzen und den Anderen
als Menschen mit besonderen, einzigartigen Eigenschaften zu entdecken.
Bisher verborgene eigene Fähigkeiten werden entdeckt, können
erprobt und eingefahrene Verhaltensweisen überprüft werden. Die
Fähigkeit zur Teamarbeit und zur Arbeitsorganisation wird erfahrbar.
Freiräume gestalten
Wertevermittlung wird konkret
– neue Orientierung wird möglich. Eigene Wertmaßstäbe können
entwickelt und in einer Gruppe erprobt werden. Verantwortung und Solidarität,
aber auch Selbstbeherrschung und Konfliktfähigkeit werden erlebt.
Soziales Verhalten erleben
und praktizieren
Gemeinschaftserlebnisse stärken
Kinder und Jugendliche. Neugierverhalten in vorgegebenen Freiräumen
ermöglicht neue Erkenntnisse. Wissen wird selbstständig erworben.
Dies wirkt im Alltag weiter und fördert zukünftige Lernprozesse.
Dies sind Erfahrungen, die junge Menschen brauchen.
Christina
Sommer; Karin Neugebauer
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Ein
Lied zum Landheimaufenthalt der
Klasse 9L (1991) |
Melodie: Da ob’n auf’m Berge,
...
Refrain: Holladihiaholladiho
Text: C. B.-Nettelbeck nach
fünftägiger Inspiration
1. Wir fahr’n jetzt’
ins Landheim, Tschüss, Penne, Gottseidank,
uns fehlt sehr der
Seppel, der ist leider krank.
Holladihiaholladiho
2. Daheim in der Sophie
wurd’ heftig geplant,
wer will ins Theater,
wer ins Badeland?
3. Der Plan für
die Zimmer bringt Jammern und Schrei’n,
es könn’ doch
nicht alle zu Marcello hinein.
4. Wir starten ganz
ernsthaft: Grammatik, Latein,
doch gleich nach dem
Lunche zieht Stimmung hier ein.
5. Da dröhnt dann
die Disco, der Lautsprecher flattert,
wie muss Musik schön
sein, wenn’s Trommelfell knattert.
6. Ganz früh schön
am Morgen, die göttliche Ruh,
doch, weh, naht der
Abend, geht’s affengeil zu.
7. Für Ruhe und
Anstand sorg’n hier im Dreieck,
Herr Runze, Herr Lauing
und Frau Nettelbeck.
8. Likör oder
Liebe, all das darf nicht sein,
die Regel ist gültig,
sonst fährst Du gleich heim.
9. Gibt’s doch einen
Trinkbold, er hält sich für schlau ???????
pfui, pfui ist das
peinlich, man riecht’s doch genau.
10. Ach, soll’n wir ihn strafen,
die Stimmung zerstör’n ????
Ich hoff’ mal, er
wird auch zum FAIR PLAY gehör’n !!!
11. Lasst preisen die Speisen:
den Reis und das Eis,
sie war’n beide köstlich,
nicht roh und nicht heiß.
12. Heut’ gibt’s sogar Schnitzel
— im WALD, o, wie fein!
Dafür springt
die Wiebke in die Fuhse gleich rein.
13. Gebadet, stark duftend,
man fühlt sich gleich wohla,
nehmt Abschied vom
Landheim mit Beefy und COLA.
14. Morg’n sind wir zu Hause,
die Augen verschattet,
hinein in die Federn,
total schlaff – ermattet.
15. Die Woche, sie flitzte,
wir müssen nun weg,
es wünscht schöne
Ferien: C. B.-Nettelbeck
Christiane
Bessert-Nettelbeck
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