15 JAHRE GÖTTERBOTE 
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15 Jahre Götterbote
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Was 1985 am Schulkopierer begann und sich bis zum 
heutigen Tag fortsetzt
 
 

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Unter den Schülerzeitungen Hannovers ist der Götterbote (kurz: Göbo) schon fast zur Legende geworden. Das mag nun auf den ersten Blick ein wenig nach Übertreibung und Eigenlob aussehen, aber mitnichten. Tatsächlich ist der Göbo an vielen Schulen Hannovers bereits einschlägig bekannt. Und nicht nur das: Auch in akademischen Kreisen sowie bei den „echten Profis“ stößt man hin und wieder auf Göbo-Kenner. So ist der Göbo unter anderem schon in einer medienwissenschaftlichen Untersuchung aufgetaucht, und auch der ein oder andere Profi-Journalist kennt die Schülerzeitung unserer Sophie.

Sicher, es gab immer Hochs und Tiefs in der Vergangenheit, aber dem Engagement der etwa 20 Redakteure und freien Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass aus einer kleinen Schlappe nicht schon längst eine große Pleite wurde. Oft hat es schon so ausgesehen, als sei das Schicksal des Götterboten wegen Geldknappheit besiegelt, aber auf jeden bedrohlichen Verlust folgte bislang ein erstaunlicher Gewinn. Und so brauchen wir uns wohl keine Sorgen zu machen, dass eines Tages der Göbo einmal nicht erscheint.

Eine große Zeitung hat natürlich auch eine große Vergangenheit, und einige Namen aus dieser Vergangenheit vergisst man natürlich nie. Namen wie Ralph Hartung oder Rolf und Bernd Hellermann schwirren nur so durch unser Alltagsleben, nicht zuletzt, weil viele davon auch weiter im Gespräch bleiben, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Ehemaligenverein. Auch bleiben viele Mitarbeiter dem Göbo auch nach dem Abitur noch weiterhin treu: Die Internet-Homepage des Götterboten beispielsweise wird nach wie vor von Rolf Hellermann gestaltet und unterhalten. Und schließlich steht, wenn Beruf oder Studium dies zulassen, dem Besuch der vierteljährlichen Redaktionskonferenzen ja auch nichts im Wege.

Ach ja, die Redaktionskonferenzen ... Meistens wohl eher ein geselliges Zusammensein bei einem Glas Bier oder einem kleinen Imbiss denn ein striktes Herunterleiern unserer Satzung in einem sterilen Konferenzraum. Sicher waren diese Konferenzen oft auch anstrengend und nervenaufreibend, aber letztendlich hatten wir doch immer unseren Spaß. Und wenn wir dann endlich eine Ausgabe aus unserer 1200 Stück starken Auflage in den Händen hielten, stellten wir meistens fest, dass es sich gelohnt hatte.

Sicher, der Aufwand war nicht immer gering, und zumindest einige von uns kommen die letzte Woche vor Drucktermin doch regelmäßig ins Schwitzen. Besondere Bewunderung verdienen hierbei in erster Linie diejenigen Schüler, die mehr als eine Aufgabe auf sich vereinen, wie zum Beispiel der letzte Chefredakteur des Götterboten, Bernd Hellermann, der über lange Zeit hinweg die Aufgaben des Chefredakteurs und des Layouters wahrnahm, oder der derzeitige Layouter Malte Burbließ, der zugleich auch die Anzeigenorganisation führt.

Aber, bei allem Stress: Ein Teil der Redaktionsleitung zu sein, ist die Mühe wert, wenn man gern Verantwortung übernimmt. Sicher gibt es manchmal Momente, in denen man die ganze Redaktion, das Blatt und die Schule zum Teufel wünscht, aber solche Momente sind selten, und das Gefühl, eine Zeitung mit zu leiten, 
die autonom, ja, praktisch auf sich selbst gestellt ist, ist die Aufregung mehr als wert.

Ja, wir sind selbstständig. Der Göbo ist das, was den feinen Unterschied zwischen einer Schulzeitung und einer Schülerzeitung ausmacht. Die Finanzierung ergibt sich ausschließlich aus der Werbung und den Spenden, die gerade um den Tag der offenen Tür herum immer zuhauf auf unser Konto fließen.

So begeistert der Götterbote nun schon seit 15 Jahren mehr oder weniger die Schüler von acht Gymnasien und einer Orientierungsstufe in Hannover. Die Artikel stellen ein fantastisches Kaleidoskop aus Sportberichten, CD- und Kinotips, News aus der Schule, Politik in (fast) allen Schattierungen und gnadenloser Satire dar. Gut, oft müssen wir uns anhören, wir brächten zu viel Politik, zu viel über Computer, zu wenig über dies oder zu wenig über das. Aber an und für sich kann, denke ich, kein Grund zur Klage bestehen. Denn unsere 1200 Stück werden wir immer los.

Relativ großer Beliebtheit erfreuen sich dann natürlich auch die beiden regelmäßigen Gewinnspiele im Götterboten, das Kreuzworträtsel und Das Politische Quiz (DPQ). Das Kreuzworträtsel ist natürlich eher was für Knobelfans, während DPQ, halb spaßhaft, halb ernst zu nehmen, die Politik auf unserer Welt aufs Korn nimmt.

Und jetzt feiert diese Zeitschrift ihren 15. Geburtstag. Ganze eineinhalb Dekaden existiert unser Blatt schon, von der ersten Ausgabe in Schreibmaschine und handschriftlich, kopiert und zusammengetackert von Hand, bis zu den „modernen“ Aus-gaben mit dem Schwarzweiß-Hochglanz-Deckblatt. Es ist ein gutes Gefühl, diese Schülerzeitschrift zu haben. Erwarten wir also gespannt die nächsten 15 Jahre!

Christian Kastaun, Chefredakteur des Götterboten
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