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Kurz
nach dem Eintritt ins „vollentwickelte Kurssystem“, gerade wenn Du denkst,
dass die dauernden Vor-, Haupt- und Nachwahlen endlich vorüber sind,
kommt ein weiterer Höhepunkt der Entscheidungsfreiheit: Du wählst
(immer vorausgesetzt, dass Du nicht rausgelost wirst) den „Lehrer Deines
Vertrauens“, Deinen TUTOR!!! (Es wäre zumindest ganz sinnig, wenn
Du Deinen zukünftigen Tutor für halbwegs vertrauenswürdig
hieltest, wer weiß, wie viel Ärger Du noch bis zum Abi bekommst.)
Damit
Du Dich jedoch nicht genauso verwählst wie bei Deinen Kursen und nachher
feststellst, dass Du den – subjektiv, rein subjektiv – größten
Idioten des ganzen Kollegiums erwischt hast, hier eine kurze Beschreibung
der am häufigsten auftretenden Tutorentypen (ab und zu findet man
auch Mischformen).
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1.
Der Informierte |
Tritt
selten auf und ist ständig vom Aussterben bedroht. Er ist der Einzige,
der noch etwas Durchblick durch Reformen, Erlasse, Rahmenrichtlinien usw.
hat und verhindern könnte, dass Du die Abizulassung nicht bekommst,
weil Dir z.B. eine W.u.N.-Stunde fehlt oder Du plötzlich zwei themengleiche
Sportkurse hast. Bei uns gibt es von dieser Sorte ca. ein gutes halbes
Dutzend Lehrer, die drei Oberstufen-koordinatoren eingerechnet. Die Chancen,
so jemanden zu erwischen, sind gering, mache Dich also frühzeitig
mit dem Gedanken vertraut, dass Dein zukünftiger Tutor eher unfähig
sein wird, Dich in „allen die Schule betreffenden Fragen zu beraten“.
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2.
Der Uninformierte |
Der
größte
Teil des „Lehrkörpers“ ist zu dieser Gruppe zu zählen. Sie sind
leicht zu erkennen. Wenn Dich ein Lehrer fragt, warum Du denn nicht Deutsch
und Erdkunde als LK genommen hättest (... waren doch immer Ihre Lieblingsfächer
...), kannst Du getrost davon ausgehen, dass er noch weniger Ahnung hat
als Du. Wenn er nun schon Dein Tutor ist, solltest Du vorsichtshalber mal
das Oberstufenerlassheftchen durchlesen. Alle auftretenden Fragen jedoch
brauchst Du Deinem Tutor gar nicht erst zu stellen, er verspricht Dir,
sich zu erkundigen, vergisst es entweder sofort oder 5 Minuten später,
oder er übermittelt Dir versehentlich eine falsche Antwort. Geh lieber
gleich zu Deinem Jahrgangsleiter und nerve ihn notfalls so lange, bis er
bei Deinem bloßen Anblick glasige Augen bekommt, dazu ist er schließlich
da.
Da
man jedoch bei Tutandentreffen auch irgendetwas tun muss, lässt sich
diese Kategorie noch weiter unterteilen.
a)
Der Unternehmungslustige
Er
ist Tutor aus Überzeugung und lässt sich dauernd neue Aktionen
einfallen, für die er seine Tutanden zu begeistern versucht. Passt
die Gruppe gut zusammen, kann das sehr lustig werden, tut sie es nicht,
eher ungemütlich (im Gegensatz zu den Treffen der b-Gruppe).
b)
Der Gemütlichkeitsfanatiker
Diese
Zusammenkünfte finden bei Kaminfeuer oder in ähnlich gemäßigter
Atmosphäre statt, es gibt Kaffee, Kuchen und lange Gespräche
über Gott, die Schule und den Rest der Welt, zu Exzessen irgendwelcher
Art kommt es höchst selten (im Gegensatz zu den Treffen der c-Gruppe).
c)
Der Trinker
Hier
arten die Zusammenkünfte meist in eine mittlere Sauforgie aus, die
Gruppe besteht zum Großteil aus eher trinkfesten Leuten, die sich
entweder in Kneipen oder in Wohnungen mit gutsortiertem Wein- und/oder
Bierkeller treffen. Nichts für Antialkoholiker, aber sehr zu empfehlen
für Leute, die immer schon der Meinung waren, dass Lehrer erst im
Suff richtig komisch werden.
d)
Der Anti-Tutor
Genau
das Richtige für diejenigen, denen das Ganze sowieso egal ist. Dieser
Tutor-Typ erzählt bei jeder Gelegenheit, dass er das alles nur gezwungenermaßen
tue, und beschränkt seine Fürsorge darauf, sich ab und zu auf
der Treppe zu erkundigen, wie es einem denn so gehe.
e)
Der Unterschreiber
Die
Extremform, die allerdings ähnlich selten auftritt wie Typ 1. Dass
er Tutor ist, wird ihm erst klar, wenn er am Semesterende von einem ihm
völlig unbekannten Schüler um eine Unterschrift im Studienbuch
– unter Tutor(in), bitte – gebeten wird. Verblüfft bis verlegen unterschreibt
er und vergisst die Sache bis zum nächstenmal. Vorsicht – dieses Verfahren
wirft mitunter gewisse Probleme beim „Abiturmeldungspapierkrieg“ auf.
So,
jetzt brauchst Du nur noch den Typ auszuwählen, der Dir am meisten
gefällt, daraufhin die Kandidatenliste abzuklappern, und schon hast
Du Deinen Traumtutor! Na dann, viel Spaß!?!
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