DIE ERSTEN 50 JAHRE 
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Die ersten 50 Jahre der "Sophie":
Eine Mädchenschule im Spiegel der Zeit
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Erinnerungen ehemaliger
Schülerinnen
1872 hieß es in einer Denkschrift von Mädchenschullehrern, es gelte, „dem Weibe eine der Geistesbildung des Mannes in der Allgemeinheit der Art und der Interessen ebenbürtige Bildung zu ermöglichen“. Das Ziel allerdings war weniger die Erweiterung des Wissens der Mädchen, sondern vielmehr: „Der deutsche Mann“ sollte „nicht durch die geistige Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit seiner Frau an dem häuslichen Herde gelangweilt“ werden.

Die Entwicklung der Frauenbildung verlief in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich. In der Schweiz gab es bereits 1871 die ersten Medizin- studentinnen, und 1879 wurde in Oxford das erste College für Studentinnen errichtet. Auch die erste preußische Abiturientin, Hildegard Wegscheider (1871-1953), bereitete sich in der Schweiz privat auf das Lehrerinnen-Examen vor, bestand es 1892, machte 1894 Abitur und studierte anschließend Geschichte, Englisch, Deutsch und Religion. 1898 promovierte sie als erste Frau zum Doktor der Philosophie in Halle.

In Deutschland machte die Frauenbildung nur sehr langsam Fortschritte. Persönlichkeiten wie die Lehrerin Helene Lange (1848–1930) kämpften für die Gleichberechtigung in der Ausbildung. 1887 forderte sie eine Neuordnung des Mädchenschulwesens unter der Leitung von Frauen auf der Grundlage einer den männlichen Kollegen gleichberechtigten, wissenschaftlichen Vorbildung der Lehrerinnen. Sie gründete und leitete 1889 die Berliner Realschulkurse für Frauen, die sie vier Jahre später in Gymnasialkurse umwandelte. Die kulturelle Ausprägung und die soziale Auswirkung der weiblichen Persönlichkeit erhob sie zum Ziel der Frauenbewegung.

1896 bestanden sechs Schülerinnen am königlichen Luisengymnasium zu Berlin ihr Abitur, alle mit „gutem Erfolg“. Sie waren die ersten Frauen, die in Deutschland ihre Hochschulreife erlangten.

02.03.1897
Der Magistrat der Stadt Hannover gründet für die Oststadt die Höhere Töchterschule III.

27.04.1897
Der Unterricht beginnt mit 22 Schülerinnen der Klasse 9 (der untersten Klasse) in der Ludwigstrasse 6 unter Oberlehrer Dr. Hermann Schmidt, der zum Leiter der Anstalt ernannt wird. Der Unterricht findet später in einer umgebauten Wohnung in der Sedanstraße 48 statt



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